Gelobt seist du, mein Herr,
durch unsere Schwester, den leiblichen Tod;
ihm kann kein Mensch lebend entrinnen.
Selig jene, die er findet in deinem heiligsten Willen,
denn der zweite Tod wird ihnen kein Leid antun.
Lobt und preist meinen Herrn
und dankt ihm und dient ihm mit großer Demut.
Franz von Assisi

Am Freitag, 4. Oktober, starb unerwartet und plötzlich unsere Mitschwester M. Sindisiwe Nzimande. Sie hatte einige Tage vorher einen grippalen Infekt, war beim Arzt, schonte sich und nahm die verordneten Medikamente ein. Am Mittwoch und Donnerstag war sie wieder auf der Arbeit. Es ging ihr besser. Am Freitag, dem Fest des hl. Franziskus, war sie am Morgen in der Gemeinschaft. Umso überraschender war es, dass sie später unter Atemnot litt und zum Arzt gebracht wurde. Ihr Leben lang hatte sie immer wieder mit asthmatischen Anfällen zu kämpfen. Der Arzt schickte sie sofort mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus. Sie starb noch auf dem Weg dorthin im Alter von 40 Jahren.

 

Schwester Sindisiwe wurde am 6. Juni 1984 in St. Faith, Highflats, geboren. Ihre Mutter starb schon vor einigen Jahren. Ihr Vater starb im vergangenen Jahr. Zu ihrer Tante Judy hatte sie ein enges Verhältnis. Sie war für sie wie eine eigene Tochter.

Am 8. Januar 2005 trat Sr. Sindisiwe in unsere Gemeinschaft ein und wurde am 2. Februar 2008 eingekleidet. Zwei Jahre später legte sie die Erstprofess ab und Ende Januar 2015 die Profess auf Lebenszeit in der Pfarrei Kwamakhuta in Durban. Von 2011 bis 2014 studierte sie am Damelin College in Durban und wurde zur Buchhalterin ausgebildet. 2014 und 2019 absolvierte sie auch zweimal ein Praktikum in der Zentralverwaltung unserer Kongregation in Kloster Oberzell in Deutschland.

Nach ihrem Studienabschluss arbeitete sie in der Verwaltung der Region und im Kinderheim in Mbongwolwane. Mehrmals wechselte sie ihren Wohnort von Eshowe nach Mbongolwane bzw. pendelte sie mit dem Auto hin und her. Im Dezember 2022 wurde ihr die Leitung der Buchhaltung unserer Gemeinschaft übertragen. Sr. Sindisiwe hatte großen Respekt vor dieser verantwortungsvollen Aufgabe. Deshalb war sie sehr dankbar, dass die bisherige Regionalökonomin, Sr. Liboria, sie weiterhin nach Kräften unterstützte.

Sr. Sindi liebte den Umgang mit Zahlen und war hier sehr gewissenhaft. In diesem Beruf ging sie auf. Mit Hilfe eines Fernstudiums, bildete sie sich zur Bilanzbuchhalterin weiter. Mit unserer Gründerin identifizierte sich Sr. Sindisiwe sehr. Es war ihr ganz wichtig, das Charisma und den Auftrag von Mutter Antonia weiterzutragen. Um unsere Gemeinschaft bekannt zu machen, nutzte sie auch die sozialen Medien. Sie pflegte intensiv Kontakte zu jungen Frauen, die am Ordensleben interessiert waren.

Außerdem hatte sie ein Herz für die Kinder im CYCC im Kinderheim St. Joseph Mbongolwane. Ihre eigene Kindheit war nicht immer leicht. Deshalb wollte sie dazu beitragen, dass die Kinder eine glückliche Zukunft haben. Im Gemeinschaftsleben suchte Sr. Sindisiwe Zeiten des Rückzugs und Alleinseins. Sie nahm sich Dinge sehr zu Herzen, war sensibel und kränkbar, was im Zusammenleben nicht immer leicht war. Gleichzeitig sagte sie auch, was sie dachte und scheute keinen Konflikt. Zwei Studiensemester in Rom halfen ihr, an ihren persönlichen Themen zu arbeiten und Wunden heilen zu lassen.

Sr. Sindi war eine gute Sängerin, verstärkte den Chor mit ihrer kräftigen Stimme und komponierte Lieder mit Texten unserer Gründerin.

An ihrem Todestag wurde das Evangelium aus Matthäus 11 gelesen, wo es heißt:

„Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.“

Wir dürfen glauben, dass sich Gottes Verheißung an Schwester Sindisiwe nun erfüllt und sie Ruhe gefunden hat für ihre Seele.

Sr. Katharina Ganz