Nachhaltigkeitstag: 1000 Euro für Misereor-Projekt

Unter dem Motto „Schöpfungsfreundlich leben“ waren am 10. Juli Schwestern und Mitarbeitende mit ihren Familien auf dem Klostergelände zusammen gekommen, um sich zu begegnen, auszutauschen, Zeit miteinander zu verbringen und neue Impulse zu bekommen. Es war ein besonderer und ein erfolgreicher Tag, denn dank der leckeren Spenden für das Buffet und der Großzügigkeit der Besucher*innen kamen stolze 800 Euro zusammen. Die Kongregation hat diesen Betrag aufgestockt und insgesamt 1000 Euro für ein Misereor-Projekt in Myanmar gespendet.

Der Klimawandel ist in Myanmar spürbar: Häufigere Dürren und Überschwemmungen machen der armen Landbevölkerung zu schaffen. Zudem mangelt es an sauberem Trinkwasser. Mit Spendengeldern sorgt Misereor dafür, dass sauberes Wasser fließt, landwirtschaftliche Erträge und Einkommen steigen. Dreimal am Tag ist Maung Thet Shay, Mutter von drei Kindern, bisher zum Fluss gegangen, um Wasser zu holen. Jedes Mal war sie eine Stunde unterwegs – für verschmutztes Wasser. Jetzt kommt mit Hilfe von Misereor im Dorf Hti Ri in der Region Shan-Staat sauberes Wasser aus dem Wasserhahn am Dorfplatz.

Wasserversorgung, Latrinen und Dorfentwicklung

Misereor arbeitet hier mit der Metta Development Foundation zusammen. 4.500 Menschen aus zwölf Dörfern bekommen jetzt sauberes Trinkwasser und hygienische Sanitäranlagen. Zwölf kleine Wasserversorgungsanlagen und 60 Latrinen sind geplant. Für die Bereiche Gesundheitsversorgung und Hygiene werden Multiplikatoren ausgebildet. Die Maßnahmen erfordern in allen Dörfern gemeinsames Engagement, so dass auch Dorfentwicklung und Selbstverwaltung gefördert werden.

Wegen des schmutzigen Wassers sind Durchfall, Würmer und Hauterkrankungen an der Tagesordnung. Jetzt werden Wasserreservoire gebaut, die Quellwasser sammeln und filtern. Alle packen an, um die Rohre bis zum Dorf zu verlegen. Das saubere Wasser fließt dank Schwerkraft ohne Pumpen und Strom direkt ins Dorf. Es wird nicht nur im Haushalt verwendet. Das Wasser lässt Obst- und Gemüsegärten sprießen und wird bei der Ziegelherstellung eingesetzt. Daraus kann man ein kleines Gewerbe machen und Geld verdienen.

Schöpfungsverantwortung bei den Oberzeller Schwestern


Sr. Beate informierte beim Nachhaltigkeitstag über das Engagement der Oberzeller Franziskanerinnen.
Als franziskanische Gemeinschaft pflegen die Oberzeller Schwestern Schöpfungsspiritualität, die sich entfaltet im Gebet und in der täglichen Aufmerksamkeit für die Umwelt, in der wir leben und arbeiten. Sie fühlen eine tiefe Verbundenheit mit der Schöpfung. Wie der Heilige Franziskus von Assisi verstehen sie sich als Teil von Gottes Schöpfung und glauben, dass alles von ihm Geschaffene Spiegel Gottes ist. Aus dieser franziskanischen Grundhaltung heraus achten sie die Würde jedes Menschen, setzen sich für die Bewahrung der Schöpfung ein und schärfen ihre Achtsamkeit im Alltag.

Den internen Nachhaltigkeitstag in Oberzell hatte Sr. Beate Krug, Nachhaltigkeitsbeauftragte des Klosters, mit ihrem Team organisiert. Passend zum Motto Schöpfungsverantwortung wurden Workshops angeboten, in denen unter anderem ein Blumentopfhaus gegen Blattläuse oder aus leeren Tetrapacks Geldbeutel gebastelt wurden. Besonders großen Zuspruch fand der Workshop von Sr. Eusigna Schultes, aus Altpapier und Gartenschnitt Windräder herzustellen. Die Augen der Kinder und Erwachsenen leuchteten gleichermaßen, als sie die fertigen Windrädern präsentierten. Neben dem Thema Upcycling, also die Verwendung von vermeintlichen Abfallprodukten, um neuwertige Produkte zu gestalten, wurden auch eine Kleidertauschbörse, ein Flohmarkt sowie eine Pflanzentauschbörse angeboten. Auch Selbstgemachtes von Mitarbeitenden und von den Mädchen und Frauen im Antonia-Werr-Zentrum wurde verkauft. Bei Führungen im Kräutergarten wurde kräftig fachgesimpelt und verschiedene Kräuter vorgestellt. Kuchen, Fingerfood und Getränke luden dazu ein, sich gemütlich beim Essen zu begegnen. Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle an die eifrigen Kuchen- und Fingerfood-Bäcker*innen, die für ein leckeres, abwechslungsreiches und reichhaltige Buffet sorgten.

Wer das Misereor-Projekt direkt unterstützen möchte, findet weitere Infos im Internet auf der Misereor-Seite.