Wir trauern um Sr. Anna Bernhart

Am 7. Dezember starb unsere Mitschwester M. Anna Bernhart.
Anna Rosa kam an Heiligabend 1922 in Werlsberg (Landkreis Karlsbad) im Sudetenland zur Welt. Bereits im Alter von drei Jahren verlor sie ihren Vater und musste als Kind in der Landwirtschaft mitarbeiten. 1946 erlebte sie die erzwungene Aussiedelung aus dem Sudetenland und kam mit ihrer Mutter nach Wiesenhagen (Kreis Lückenwalde). Der ältere Bruder war im Krieg gefallen, den jüngeren hatte es nach Rothenfels verschlagen. 1952 erfolgte die Familienzusammenführung und Anna durfte mit ihrer Mutter ebenfalls nach Rothenfels umziehen.
Nach dem Tod ihrer Mutter war Anna auf der Suche nach einem Neubeginn. So begann sie 1967 eine Ausbildung zur Altenpflegerin im Juliusspital in Würzburg und lernte dabei die Oberzeller Franziskanerinnen kennen. Am 1. Oktober 1968 trat Anna mit 45 Jahren in die Gemeinschaft ein, legte am 4. Oktober 1971 die zeitliche und drei Jahre später ihre Profess auf Lebenszeit ab.
Nach der Erstprofess arbeitete sie bis 1978 wieder als Altenpflegerin im Juliusspital und wurde dann ins Antoniushaus versetzt. Auch hier kümmerte sie sich liebevoll um die kranken und pflegebedürftigen Mitschwestern. Seit 2015 gehörte Sr. Anna zum Konvent Padua und unterstützte bis ins hohe Alter von 95 Jahren das Personal beim Essen austeilen und eingeben, Sitzwachen bei Schwerkranken und Sterbenden und Besuchen auf der Station.
Am 24. Dezember 2022 feierte Sr. Anna ihren Geburtstag mit dem Christkind zum hundertsten Mal. In den letzten Jahren lebte Schwester Anna als ältestes Mitglied unserer Kongregation selbst im Pflegebereich und verfolgte wach alles, was um sie herum und in der Welt geschah.
In christlicher Hoffnung,
Sr. Rut Gerlach
Das Requiem feiern wir am Freitag, 13. Dezember 2024, um 14 Uhr in unserer Klosterkirche mit anschließender Urnenbeisetzung in der Gruft.