Heute ist Weltfrauentag: eine Gelegenheit, um auf die vielen Erfolge von Frauen zu blicken, aber auch, um auf die Probleme und nach wie vor fehlenden Rechte von Frauen aufmerksam zu machen.
Antonia Werr, die Gründerin der Oberzeller Franziskanerinnen, kämpfte bereits im 19. Jahrhundert wie eine Löwin für die ihr anvertrauten Mädchen und Frauen. Und das schon lange vor der Einführung eines Weltfrauentags. Sie ist bis heute das große Vorbild für Schwestern und Mitarbeitende, die sich in den Einrichtungen der Kongregation engagieren und dabei oftmals die von der Gesellschaft gesetzten Grenzen spüren.
“In der Gesellschaft und in Unternehmen stoßen Frauen oft an eine gläserne Decke, wenn sie Führung wahrnehmen wollen”, sagt Generaloberin Schwester Katharina Ganz. In der katholischen Kirche empfindet sie den Unterschied besonders stark. Deshalb setzt sie sich vor allem hier für Geschlechtergerechtigkeit ein. Die Tatsache, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts nicht geweiht werden können, “ist ungerecht und diskriminierend”.
In der Gesellschaft müsse grundsätzlich mehr getan werden, um die Stellung der Frau zu verbessern. “Frauen verdienen oft weniger als Männer in gleicher Position. Sie übernehmen oft die Hauptsorge für Kinder und zu pflegende Angehörige.” Das wiederum führe im Alter häufiger zu finanziellen Schwierigkeiten, insbesondere für Alleinerziehende – und das seien meistens Frauen. Sie selbst habe es als Mädchen und Frau nicht immer leicht gehabt, erzählt sie. “Aber ich bin durch manche Herausforderungen gewachsen und möchte heute kein anderer Mensch sein als die (Ordens-)Frau, die ich bin!”