Vom 9. bis zum 13. Mai fand in Münster der 101. Katholikentag unter dem Motto „Suche Frieden …“ statt. Oberzeller Franziskanerinnen engagierten sich beim Eröffnungs- und Abschlussgottesdienst, an Workshops zum Thema „Orden – Macht – Politik“ und „Einfach(er) leben – und dadurch politisch sein!“, bei der Interreligiösen Performance „Friedensfinderinnen“ auf dem Domplatz und im Gemeinschaftsstand der interfranziskanischen Initiative clara.francesco.

Im franziskanischen Gemeinschaftsquartier (Kardinal von Galen Gymnasium in Münster-Hiltrup) war die Begrüßung mit einem „Schön, dass Sie da sind“ und Kaffee und Kuchen so freundlich, dass man sich gleich Willkommen geheißen fühlte. Bei schönstem Wetter ging es dann zur zentralen Eröffnungsveranstaltung in der Innenstadt, bei der vor allem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier durch seine Rede beeindruckte. Beim anschließenden Abend der Begegnung in der Stadt konnte man sich einen Überblick über die Veranstaltungsorte verschaffen und die leckeren Gerichte aus den verschiedenen Regionen des Bistums Münster probieren.

Wie bei den vorausgegangenen Katholikentagen beteiligten sich Oberzeller Franziskanerinnen am gemeinsamen Angebot „clara.francesco“ von verschiedenen franziskanischen Gemeinschaften, bei dem vor Ort insgesamt 75 Personen mitwirkten. Für den gemeinsamen Stand (s. Foto) hatten einige Schwestern aus dem Alten- und Pflegeheim Antoniushaus bereits im Vorfeld Lose gefaltet, damit Besucher und Besucherinnen bei der Station „Mensch“ ein Los ziehen konnten. Beim Dienst am Stand ergaben sich gute Gespräche mit Menschen, die sich von dem gereichten Wasser anlocken ließen und dann interessiert z.B. nach der Bedeutung des Tauzeichens oder auch nach dem Ordensleben fragten. Die einzelnen Stationen bildeten einen Friedensweg unter dem Motto „Frieden mit …“. Dazu gab es eine kleine Broschüre mit folgenden Anregungen, jeweils eine für jeden Wochentag:

Lebensraum – Heute bringe ich in mein Lebensumfeld Freude und Farbe – lächle die Menschen um mich herum an und sage ihnen, dass ich mich freue, sie zu sehen.

Welt – Heute schau ich die Nachrichten an und suche GOOD NEWS, die ich weitererzähle. Heute schicke ich positive Nachrichten in die Welt.

Ich – Heute verwöhne ich mich mit etwas Gutem: koche mir etwas Leckeres, gehe früh ins Bett, lese ein schönes Buch, mache ein entspannendes Bad …

Gott – Heute nehme ich mir Zeit für ein Gespräch mit Gott – ich gehe in eine Kirche, an einen ruhigen Ort, lese in der Bibel …

Menschen – Heute suche ich einen Menschen, den ich ein wenig glücklicher machen kann: mit einer Blume, einem selbstgemachten Kuchen, einem Telefonat …

Religion – Heute achte ich auf die goldene Regel „Was du von anderen erwartest, das tu auch ihnen.“

Schöpfung – Heute genieße ich die Schöpfung – und auf meinem Weg durch die Natur sammle ich ein, was dort nicht hingehört (Müll) und entsorge es fachgerecht.

Die Werkstätten mit Beteiligung von Oberzeller Franziskanerinnen, jeweils gemeinsam mit Brüdern und/oder Schwestern aus anderen Ordensgemeinschaften gestaltet, waren so gut besucht, dass nicht alle Interessierten teilnehmen konnten. Es gab ein sehr vielseitiges Angebot zu unterschiedlichsten Themen: Gottesdienste und Gebetszeiten, Podiumsdiskussionen, Workshops, Gesprächsrunden, Konzerte … Dazwischen gab es auch immer wieder die Gelegenheit, sich einfach durch die Stadt treiben zu lassen und mit „alten Bekannten“ ins Gespräch zu kommen oder gemeinsam ein Eis zu essen. Als Eindrücken vom Katholikentag in Münster bleiben neben einer tollen Atmosphäre inspirierenden Erfahrungen und gute Begegnungen.

Sr. Beate Krug