Mit der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz war Generaloberin Sr. Dr. Katharina Ganz vergangene Woche in den Niederlanden. Mit der Studienreise wollte sich die Gruppe informieren, informieren, wie die Kirchen in den Niederlanden auf eine fortschreitende Säkularisierung reagieren. Mehr als die Hälfte der niederländischen Bevölkerung ist heute religionslos.
Hier geht es zur Pressemitteilung der deutschen Bischofskonferenz: „Gott im Säkularen entdecken“
Für sie selbst sei die Studienreise sehr bereichernd gewesen, betont Sr. Katharina nach ihrer Rückkehr. Vor allem die ökumenischen Begegnungen bezeichnet die Generaloberin als sehr wertvoll. „Die Vertreter:innen der alt-katholischen Gemeinde in Utrecht haben uns eindrucksvoll geschildert, wie sie Synodalität erleben: Synodale Prozesse brauchen Zeit und sind konsensorientiert. Es hat in ihrer relativ kleinen Gemeinde von 4.000 Mitgliedern ein paar Jahrzehnte gedauert, bis sie Frauen geweiht haben, aber sie tun es jetzt.“
Gemeinsam mit der Pastoralkommission habe sie zudem ein Projekt der protestantischen Kirche in Amsterdam besucht, die ganz niederschwellig diakonische und spirituelle Angebote machen. „Wir haben viel über die Geschichte der christlichen Kirchen in den Niederlanden erfahren und wollen unsere Erlebnisse fruchtbar machen für die weitere Arbeit in der Pastoralkommission wie im Synodalen Ausschuss“, so Sr. Katharina weiter.
Sie habe den Eindruck gewonnen, dass reaktionäre Rückzugstendenzen als „kleine Herde“ in einem entkirchlichten Umfeld eher dazu führen, dass sich die Kirche noch rasanter marginalisiert. „Gleichzeitig gibt es spannende Projekte und zarte Aufbrüche – nicht zuletzt im Ordensleben – wo Menschen authentisch ihren Glauben leben, Zeiten und Räume für Stille anbieten, eine klare Identität haben und professionell kommunizieren, auch mit Hilfe der sozialen Medien.“
Sr. Katharina erlebte sich mit den Bischöfen und anderen Experten und Expertinnen der Pastoralkommission als suchende und lernende Kirche unterwegs. „Die Erfahrung war bereichernd und hat unsere Beziehungen vertieft. Die Tage werden noch lange in mir nachwirken und müssen sich jetzt auch erstmal etwas setzen.“