Anlässlich des 3. Ökumenischen Kirchentags in Frankfurt vom 13. –16. Mai 2021 fordern die Oberzeller Franziskanerinnen bundesweit gemeinsam mit Etwa 90 weiteren kirchlichen Organisationen im Sinne des Leitworts „schaut hin“ (Mk 6,38) Politiker*innen auf, Klimaschutz zum Maßstab ihres Handelns in allen Sektoren zu machen.
Zugleich unterstreicht der Aufruf die Unterstützung der Kirchen für mehr globale Klimagerechtigkeit sowie die Entschlossenheit, selbst einen wichtigen Beitrag zu leisten.
In weltweiter Verbundenheit und Solidarität mit den Ländern des Globalen Südens rufen die Oberzeller Schwestern gemeinsam mit Landeskirchen, Bistümer, Verbänden und Gemeinden auf, den Einsatz für eine klimagerechte Zukunft auch an den Bedürfnissen der ärmsten und verletzlichsten Bevölkerungsgruppen zu orientieren. Sr Beate Krug, Nachhaltigkeitsbeauftragte der Oberzeller Franziskanerinnen, glaubt daran, dass kirchliche Akteur*innen eine Strahlkraft haben und gemeinsam viel erreichen können. Als Teil von Churches for Future unterstützen die Schwestern die Forderungen der Fridays-For-Future-Bewegung. „Wir sehen die politischen Entscheidungsträger*innen in der Pflicht, die Weichen so zu stellen, dass die Auswirkungen des Klimawandels, die gerade in Ländern des globalen Südens gravierend sind, nicht noch weiter zunehmen, und dass den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Welt hinterlassen wird. Die Fakten sind seit langer Zeit bekannt und genug Argumente ausgetauscht. Es geht darum, endlich vom Wissen ins Handeln zu kommen, um eine lebenswerte Zukunft für alle zu ermöglichen“.
Dabei leisten die Schwestern auch ihren eigenen Beitrag. Die Verantwortung für die Schöpfung nehmen sie zum Beispiel dadurch wahr, dass sie Ökostrom beziehen und sich das Ziel gesetzt haben, bis 2030 klimaneutral zu sein. Ihr Bildungshaus Klara ist seit Anfang 2019 nach den Standards EMAS und EMASplus zertifiziert und Mitglied im Umweltpakt Bayern. Aktuell nimmt Sr Beate Krug mit dem Team „Oberzeller Franziskanerinnen“ bei den „Stadtradeln-Wochen – Radeln für ein gutes Klima!“ teil, das im Mai vom Fachbereich Umwelt- und Klimaschutz der Stadt Würzburg organisiert wird.
Im Rahmen des Pariser Klimaschutzabkommens hat Deutschland finanzielle Mittel für die ärmsten und von der Klimakrise am stärksten betroffenen Staaten zur Anpassung an den Klimawandel und zur Bewältigung von Klimaschäden zugesagt. Sabine Minninger, klimapolitische Referentin bei Brot für die Welt, erläutert: „Der Aufwuchs der Klimafinanzierung über die letzten Jahre verlief deutlich zu niedrig. Um die Länder vor den schlimmsten Folgen zu bewahren, erfordern Deutschlands Zusagen eine lineare Steigerung der jährlichen Haushaltsmittel auf 8 Milliarden Euro ab 2025.“
Die Grundlage für die erforderliche sozial-ökologische Transformation bildet die UN-Agenda 2030. „Die kleinen Fortschritte bei den Nachhaltigkeitszielen sind durch die Covid-19 Pandemie massiv gefährdet. Kooperationen und Partnerschaften Deutschlands mit anderen Staaten oder Regionen sollten stärker als bisher dem Klimaschutz, der sozial-ökologischen Transformation, den Menschenrechten und der globalen Gerechtigkeit dienen“, ergänzt Kathrin Schroeder, Referentin für Energiepolitik des katholischen Werks für Entwicklungszusammenarbeit MISEREOR.
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