
In stimmungsvoller Atmosphäre in der voll besetzten Klosterkirche St. Michael fand im Dezember das Weihnachtskonzert 2024 des Musik- und Gesangvereins Zell am Main statt. Der Chor des Musik- und Gesangvereins unter Leitung von Rudolf Wurm wechselte sich mit dem Zeller Blasorchester promusica unter Leitung von Christian Schulwitz mit deutschen und internationalen Advents- und Weihnachtsliedern ab. Das erste Mal dabei war der im vorherigen Jahr gegründete Kinderchor „Zeller ChorKids“ unter Leitung von Valentin Huber. Nach drei Liedern, welche mit begeistertem Applaus belohnt wurden, sangen sie noch zusammen mit dem Publikum „Kling Glöckchen klingelingeling“.
In seiner Begrüßung lüftete Vorsitzender Richard Wagner das Geheimnis, warum auf den Plakaten und im Programm „Jubelchor“ zu lesen war. Es gab nämlich 2024 gleich mehrere Jubiläen, auf die man zurückblicken konnte. Zunächst einmal: Der Verein wurde 115 Jahre alt – er war 1909 als „Männergesangverein Zell 1909″ gegründet worden. Im Schnelldurchlauf ging dann Wagner auf die bewegte Geschichte ein: In den 20er Jahren zählte der Chor trotz Inflation, Arbeitslosigkeit und gesellschaftlicher Umbrüche bis zu 80 Sänger.
Durch den 2. Weltkrieg kam dann allerdings das Vereinsleben zum Erliegen – bis zum Jahre 1948, als der Verein wieder auflebte. 1957 wurde der Zeller Lehrer Elmar Herrmann Dirigent – er blieb dies sage und schreibe 60 Jahre lang, bis 2017. 1972 wurde die Jugendkapelle als selbstständige Abteilung des Vereins gegründet. Der Name wurde daraufhin in „Männergesangverein 1909 Zell mit Jugendkapelle“ umbenannt.
1974 – vor 50 Jahren – veranstalteten Männerchor und Jugendkapelle das erste Weihnachtskonzert. Also noch ein Jubiläum! 20 Jahre später- im Jahre 1994, also vor 30 Jahren, wurde mit vielen Musikern der Jugendkapelle die promusica gegründet. Die beiden Vereine verbindet nicht nur eine gemeinsame Geschichte, sondern auch das Weihnachtskonzert, das sie seither miteinander gestalten. Eine letzte Jahreszahl: 1979 folgte die Gründung des gemischten Chores. Also ein weiteres Jubiläum: 45 Jahre gemischter Chor! Wagner fand, dass man sich aus den genannten Gründen wohl zurecht „Jubelchor“ nennen dürfe. Nach den einzelnen Beiträgen der Musiker:innen endete das Weihnachtskonzert mit einem von Chor, Blaskapelle und Zuhörern gemeinsam gesungenen „0 du fröhliche“.
Spende für die Kinder- und Jugendarbeit und das Kinderheim in Südafrika
Wie jedes Jahr war auch dieses Mal wieder der Eintritt frei – und wie seit 50 Jahren wurde um eine Spende für einen gemeinnützigen Zweck am Ende des Konzerts gebeten. Dieses Mal sollten die Kinder- und Jugendarbeit der beiden Vereine sowie das Kloster Oberzell unterstützt werden. Schwester Beatrix Barth von den Oberzeller Franziskanerinnen berichtete kurz über die Arbeit des Klosters im Kinderheim St. Joseph in Südafrika. Dieses war 1988 von vier Schwestern der Kongregation in einer ländlichen, armen Gegend gegründet worden. Seitdem bieten die Schwestern benachteiligten Kindern wie AIDS-Waisen einen geschützten Ort. Aktuell finden hier 30 Kinder und Jugendliche ein Zuhause, davon zehn Kleinkinder. Die Schützlinge kämpfen mit Traumata, etwa durch Verwahrlosung und häusliche Gewalt.
Stolze 530 Euro überreichten Vorsitzender Richard Wagner und seine Stellvertreterin Tanja Martini im Januar an Schwester Beatrix.
Richard Wagner, Vorsitzender des Musik- und Gesangvereins Zell am Main
Mehr Infos über die Arbeit der Schwestern in Südafrika finden Sie hier.
Mehr über den Musik- und Gesangverein Zell unter www.mgv-zell.de.