Zell a. Main/Kloster Oberzell. In einem feierlichen Gottesdienst hat Schwester Beate Krug (44) ihre Profess auf Lebenszeit abgelegt und sich lebenslang an die Kongregation der Dienerinnen der heiligen Kindheit Jesu OSF – Oberzeller Franziskanerinnen – gebunden.
Generaloberin Schwester Katharina Ganz begrüßte in der Klosterkirche Sankt Michael die Eltern und Verwandten von Schwester Beate, Freundinnen und Wegbegleiter, Mitarbeitende, Schwestern und Brüder anderer Ordensgemeinschaften sowie die Schwestern der eigenen Gemeinschaft. Schwester Beate Krug habe laut Schwester Katharina Ganz in den evangelischen Räten – so verrückt es ihr nach wie vor vorkomme – einen Weg gefunden. Ihren Weg, Liebe zu leben und verschwenderisch weiterzugeben, was sie in ihrer Beziehung zu Jesus Christus erfahre: Seine Liebe sei noch viel mehr verrückt, total, nutzlos, verschwenderisch und grenzenlos.
In seiner Predigt sagte der Würzburger Hochschulpfarrer Burkhard Hose, Schwester Beate wolle präsent sein, mit allem, was sie sei und habe. Das Evangelium von der Frau, die Jesus salbe, sei eine Einladung, als Frau präsent zu sein in einer Gemeinschaft von Frauen inmitten einer immer noch von Männern dominierten Kirche. Darin könnte so etwas liegen wie Erlösung. Schwester Beate habe sich bewusst für die Gemeinschaft der Oberzeller Franziskanerinnen entschieden, in der sich Frauen auf die Seite benachteiligter Frauen stellen. Sie habe sich dafür entschieden, obwohl sie mit vielem in der verfassten Kirche nicht übereinstimme, gerade, wenn es um die Benachteiligung von Frauen gehe. Weiter sagte Hose: „Es ist an der Zeit, dass wir endlich die Botschaft des heutigen Evangeliums für unsere Zeit verstehen und verwirklichen helfen. Es ist an der Zeit, dass wir gemeinsam als Frauen und Männer präsent sind – in allen Ämtern, auf allen Ebenen.“ Das Evangelium sei eine Einladung, präsent zu sein in der Gegenwart und die Bestimmung der Ordensgemeinschaft zu leben, in die Gegenwart hinein geboren zu werden. Pfarrer Hose wünschte Schwester Beate, dass sie in ihrer Ordensgemeinschaft ganz Mensch sein könne für andere Menschen, ganz Frau in Gemeinschaft für andere Frauen.
„Ich glaube, du bist in Oberzell richtig gelandet“, ermutigte Pfarrer Hose Schwester Beate und fuhr fort: „Auch dein Herzensanliegen – die Bewahrung der Schöpfung – das große Gegenwartsthema – ist gut aufgehoben mit dir in deiner Gemeinschaft.“
Mehrsprachig und international wurde der Gottesdienst durch Schwestern aus den Regionen in Südafrika und in den USA, die aufgrund des anstehenden Generalkapitels bereits in Oberzell weilen. Sie gestalteten die Wort-Gottes- und die Gabenprozession mit Elementen aus ihren Kulturen.
Als Konzelebranten feierten der Hausgeistliche im Kloster Oberzell, Oberstudienrat Achim Wenzel sowie der Eucharistiner-Pater Fritz Schaub aus Düren, der früher in der Heimatpfarrei von Schwester Beate, Sankt Andreas Retzstadt (Landkreis Main-Spessart), eingesetzt war, den Gottesdienst mit. Die musikalische Gestaltung übernahm der Auftakt-Chor unter Leitung von Thomas Fischaleck aus München-Pasing, in dem Schwester Beate einmal Mitglied war, und Schwester Regina Grehl.
Schwester Beate Krug ist Umweltingenieurin und trat im Dezember 2013 ins Kloster Oberzell ein. Im Juni 2016 legte sie Erstprofess ab und arbeitet seitdem als Umwelt-und Nachhaltigkeitsbeauftragte im Kloster Oberzell.
Theresa Braunwarth
{rsmediagallery tags=”Ewige Profess Sr. Beate Krug”}