Photovoltaikanlage in Betrieb genommen

Ein großer Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität: Alfons Konrad, Sr. Beate Krug, Sr. Katharina Ganz und Udo Hofer (von links) auf dem Dach des Antoniushauses, auf dem knapp 100 Solarmodule installiert wurden.

Mit der Inbetriebnahme einer neuen Photovoltaikanlage machen die Oberzeller Franziskanerinnen einen weiteren Schritt in Richtung Klimaneutralität. Rechtzeitig zum Start der „Bayerischen Klimawoche 2024“ begann die auf mehreren Dächern des Klostergeländes installierte Anlage am 10. Oktober mit der Stromproduktion. „Das ist für uns ein bedeutender Meilenstein auf dem Weg zu unserem Ziel, bis 2030 klimaneutral zu sein“, erklärt Generaloberin Sr. Katharina Ganz.

Die Anlage umfasst 309 Solarmodule mit einer Gesamtleistung von über 120 Kilowatt-Peak (kWp). Die Module sind auf fünf Dächern der Montessorischule und des Pflegeheims Antoniushaus in Ost-, Süd- und Westausrichtung verteilt. „Dadurch kann den ganzen Tag über Sonnenenergie genutzt werden“, erläutert Sr. Beate Krug, Nachhaltigkeitsbeauftragte der Kongregation. Insgesamt decken die Solarmodule eine Fläche von rund 770 Quadratmetern ab.

Bei der Installation der PV-Anlage auf dem Klosterareal mussten die Belange des Denkmalschutzes berücksichtigt werden, erklärt Udo Hofer, technischer Leiter der Kongregation. Dennoch wurde eine Lösung gefunden, die den Denkmalschutz wahrt und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks des Klosters leistet. Die Entscheidung für die in Deutschland hergestellten Module der Firma Meyer Burger fiel aufgrund der guten CO2-Bilanz. Deren Produktion verursacht nach Herstellerangaben etwa ein Viertel weniger CO2-Emissionen als die chinesischer Module.

Nachhaltigkeitsbeauftragte Sr. Beate Krug schaltet die PV-Anlage unter Aufsicht von Elektromeister Florian Löber ans Netz.

Mehrkosten als bewusste Investition

Für diese nachhaltigen Solarmodule haben die Oberzeller Franziskanerinnen bewusst rund 30.000 Euro an Mehrkosten in Kauf genommen. „Es war uns wichtig, Module zu wählen, die auch in ihrer Produktion und im Transport möglichst wenig CO2 verursachen“, so Sr. Beate. Dank der neuen PV-Anlage könne fast die Hälfte des verbleibenden Energiebedarfs, der bislang nicht durch das Blockheizkraftwerk gedeckt wurde, aus Sonnenenergie gewonnen werden. Prognosen zufolge werde die Anlage jährlich rund 115.000 Kilowattstunden erzeugen, abhängig von der Sonnenscheindauer.

Neben der neuen PV-Anlage haben die Oberzeller Franziskanerinnen bereits zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, wie den Einsatz eines Blockheizkraftwerks, die Umstellung auf Ökostrom, Reduzierung des Fuhrparks und Umstieg auf E-Autos sowie die energetische Sanierung von Gebäuden. Der franziskanischen Kongregation sei es wichtig, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, betont Sr. Beate, „und Verantwortung für die Schöpfung und künftige Generationen zu übernehmen.“

Ein Danke an Alfons Konrad!

2020 traf Sr. Beate Krug auf Alfons Konrad beim Kurs „Enkeltauglich leben“, der auf den Prinzipien der Gemeinwohlökonomie basiert. Beim Thema Nachhaltigkeit schilderte Sr. Beate den Wunsch der Gemeinschaft nach sauberer Energie, dem manche Auflagen des Denkmalschutzes gegenüber standen. Alfons Konrad, der sich schon intensiv mit PV-Anlagen beschäftigt hatte, bestärkte die Franziskanerin darin, die Idee in die Tat umzusetzen. Ein Treffen vor Ort brachte das Vorhaben ins Rollen. Der 65-Jährige aus Hausen bei Würzburg ist auch in seiner Heimatgemeinde und der Kirchenverwaltung sehr engagiert. Er wirkte u.a. bei der energetischen Sanierung der Schule in Erbshausen mit. Für ihn ist „Nachhaltigkeit immer ein christliches Thema.“

Ein Mitarbeiter der Mainfranken Netze GmbH baut den Zähler ein.