Eine wahre Geschichte:
Zu meinem Geburtstag bekam ich von meinen Nichten und Neffen ein neues Handy. Allerdings hatte ich mit dem Einrichten und Überspielen der Daten Schwierigkeiten. Nach mehreren Fehlversuchen fasste ich Mut und fuhr zu einem Elektromarkt in der Nähe. Dort wurde ich von einem Mitarbeiter nach meinem Anliegen gefragt. Ich erklärte ihm, dass ich ein neues Handy geschenkt bekam, dass es nicht in diesem Markt gekauft wurde und, dass ich leider mit dem Neueinrichten nicht zurecht komme und Hilfe brauche.
Der junge Mann löste ein Problem nach dem anderen. Nach etwa einer halben Stunde war das Handy gebrauchsfertig. Im Beisein einer anderen Kundin fragte ich ihn: „Was bin ich schuldig?“ Und er antwortete mir: „Ein Gebet!“
Ich schaute ihn verwundert und erstaunt an und sagte: „Hab ich richtig gehört: ein Gebet?“
„Ja“, antwortete er. Darauf sagte ich „ein Gebet und einen Segen!“
„Ja, einen Segen auch“, war seine Antwort. „Diesen Wunsch erfülle ich gerne“, sagte ich erfreut, aber auch ergriffen. Mit einer solchen Antwort in einem Elektromarkt hatte ich nicht gerechnet. Der junge Mann legte in der Öffentlichkeit ein Glaubenszeugnis ab.
Ganz beseelt verließ ich den Markt und gleich kam mir die Liedzeile: „Manchmal feiern wir mitten im Tag ein Fest der Auferstehung“ in den Sinn.
Sr. Margit Herold
Mit dem Osterfest feiern wir das Fest der Auferstehung bzw. Auferweckung Jesu. Gefeiert wird die Tatsache, dass mit dem Tod nicht alles aus ist, dass das Leben weitergeht. Das ist tatsächlich ein großer Grund zum Feiern.
Manchmal feiern wir mitten am Tag ein Fest der Auferstehung: Stunden werden eingeschmolzen und ein Glück ist da.
Der Texter Alois Albrecht, ein katholischer Priester, meint: Das Fest findet auch mitten im Alltag statt. Auferstehung passiert jeden Tag. Nicht nur am Ostersonntag!
Manchmal feiern wir mitten im Wort ein Fest der Auferstehung: Sätze werden aufgebrochen und ein Lied ist da.
Auferstehung im Alltag? Wie soll das gehen?
Wir erleben, dass Jesus nahe ist, wenn wir gut miteinander umgehen, wenn wir gut übereinander reden, wenn wir füreinander da sind.
Manchmal feiern wir mitten im Streit ein Fest der Auferstehung: Waffen werden umgeschmiedet und ein Friede ist da.
Gerade in der heutigen Zeit bedrängen uns die Kriegsdrohungen. Aber im Kleinen können wir den Frieden finden. Wenn ein Streit beigelegt wird, wenn wir jemanden die Hand der Versöhnung reichen.
Manchmal feiern wir mitten im Tun ein Fest der Auferstehung: Sperren werden übersprungen und ein Geist ist da.
Ein Geist, der das Gefühl vermittelt dazu zu gehören, geachtet und geliebt zu werden. Wenn das geschieht, mitten am Tag, dann ist das ein echter Grund zur Freude.