Auf den Spuren Antonia Werrs in Angers

Im Jahr des 150. Todestages Antonia Werrs und der hl. Sr. Euphrasia Pelletier – 1. Tag: Am Ostermontag von Kloster Oberzell nach Angers. Voll Erwartung und Freude machten wir 19 Schwestern – einschließlich Sr. Felicity aus Südafrika, die z. Z. in Rom studiert, Sr. Katharina und Sr. Agnella von der Generalleitung – uns am Ostermontag mit dem Busunternehmen Dürrnagel aus Uettingen auf den Weg nach Frankreich.

Der Seniorchef Herr Dürrnagel und Andreas Karg waren unsere Chauffeure. Den meisten von uns war Andreas Karg bereits bekannt seit der Reise nach Graz vor zwei Jahren.
Bei der Begrüßung und dem Reisegebet erinnerten wir uns der zwei Jünger, die damals nach Ostern aufbrachen und mit einem Dritten unterwegs waren nach Emmaus. Uns aber begleitete Abraham durch die sechs Tage, der längst vorher aufbrach in das von Gott verheißene Land. Sr. Margit, unsere Reiseleiterin, erinnerte uns, dass auch Antonia Werr ihre fränkische Heimat verließ, um ihre eigene Berufung zu finden. In der Stille dieses Morgens wirkten diese Gedanken nach – oder war es mehr der Schlaf, der uns überkam nach der kurzen Nacht?
In unserem Bericht wollen wir versuchen, euch teilhaben zu lassen am Geschehen dieser Pilger- und Studienreise.
Über die Autobahn 81 nach Heilbronn ging es nach Kaiserslautern und Saarbrücken. Hier verließ uns Herr Dürrnagel mit den besten Wünschen für die Reise und holte uns nach der Rückkehr hier auch wieder ab.

Aus der Ferne sahen wir die Türme des Speyrer Doms – und schon waren wir an der Grenze und in Frankreich, das flächenmäßig doppelt so groß ist wie Deutschland, aber nur etwa 66 Millionen Einwohner zählt. Das machte sich auch in der schwächeren Besiedlung entlang der Autobahn deutlich. Dort war der Frühling schon angekommen, der sich im Grün und in der blühenden Natur zeigte. Wir bekamen auch eine Ahnung vom Schlachtfeld bei Verdun und Reims, wo heute Gedenkstätten von der Feindschaft und den Kriegen zwischen Deutschen und Franzosen zeugen, die Gott sei Dank vorüber sind. Paris umrundeten wir südlich. Von weitem zeigten sich die Türme der Kathedrale von Chartres in der Ferne. Nach einer 12-stündigen Fahrt kamen wir am Ziel unserer Reise in Angers rechtzeitig zum Abendessen an. Untergebracht waren wir im ehemaligen Mutterhaus der Schwestern vom Guten Hirten, das heute zum Teil als Hotel genutzt wird. „Maison Mère du Bon Pasteur“ stand am Eingang. An unseren Zimmertüren fanden wir Schafe mit unseren jeweiligen Namen. Wir waren also endgültig angekommen beim „Guten Hirten!“

2. Tag: weitläufiges Klostergelände
Unsere Ansprechpartnerinnen des internationalen 13-Personen-Konvents der Schwestern vom Guten Hirten war Sr. Theresa aus Südkorea und Sr. Nirmala aus Sri Lanka. Sr. Theresa hatte in München Philosophie studiert und sprach deshalb sehr gut Deutsch, was uns eine große Hilfe war. Sr. Nirmala sprach u. a. französisch und englisch. In zwei Gruppen wurden wir am Vormittag durch das gesamte weitläufige Klostergelände geführt und erhielten Einblicke in Geschichte, Gestaltung, Sendung und Spiritualität des Klosters. Auf dem Gelände waren außer dem Mutterhaus ein Museum, ein Altenheim mit rund 50 Schwestern und einigen Laien, einem leeren Noviziatshaus, einer Flüchtlingsunterkunft und einem Frauenhaus. Überall forschten wir nach den Spuren von Antonia Werr, die als Frau von etwa 33 Jahren 1845/46 hier nach einem Ort für ihre Berufung suchte. Erneut hörten wir, im Archiv gebe es keinerlei Hinweise über ihren Aufenthalt, da die Postulantinnen nicht verzeichnet wurden.
Im Schlaf- und Arbeitszimmer der Gründerin Sr. Euphrasia Pelletier erinnerten wir uns, dass an diesem Ort sicherlich Begegnungen und Gespräche mit der Postulantin Antonia Werr aus Deutschland stattfanden. Heute ist der eine Teil des Raumes Oratorium. Hier und in zwei weiteren Kapellen konnten wir unsere Gebetszeiten und Gottesdienste feiern. Auf unserem Rundgang besuchten wir auch die Gedächtnisstätte der am 2. Mai 1940 heiliggesprochenen Sr. Euphrasia Pelletier (1796 – 1868). Sie ist ursprünglich in Tours in die Gemeinschaft „Unsere Frau von der Liebe“, eingetreten, die im 17. Jahrhundert vom hl. Johannes Eudes gegründet worden war. Aufgrund ihrer Begabungen wurde sie dort schon sehr jung Oberin dieses Klosters. Ihre Liebe zu Gott und den Menschen drängte sie einen neuen Zweig zu gründen, der sich mit 5 Schwestern in Angers ansiedelte. Sie nannten sich „Unsere Frau von der Liebe des Guten Hirten.“ Dort wurde Sr. Euphrasia mit 31 Jahren Oberin, die in Rom um Erlaubnis bat, ein Generalat zu errichten, um unabhängig entscheiden und neue Niederlassungen auf der ganzen Welt gründen zu können. Die Gemeinschaft breitete sich sehr schnell aus. Bei ihrem Tod 1868 gehörten etwa 2000 Schwestern, 110 Niederlassungen und etwa 300 Novizinnen zur Gemeinschaft, viele auch aus Deutschland.
Offensichtlich zog diese Gründung mit ihrem Geist und ihrer Sendung viele junge Frauen an – auch über die Grenzen Frankreichs hinaus. Junge deutsche Frauen waren übrigens sehr willkommen und geschätzt.
Den weltweiten Geist dieser Gemeinschaft konnten wir erahnen in den zu einem Kreuz geformten Symbolen einiger Provinzen aus verschiedenen Ländern vom letzten Generalkapitel. Darin zeigte sich der Geist der Gründerin. Ihre Liebe und ihr Eifer müssen sehr groß und überströmend gewesen sein. Von ihr stammt das Wort: „Geht hinaus! Unsere Liebe muss die ganze Welt umfassen!“ Das erklärt auch, dass die Gemeinschaft der Schwestern vom Guten Hirten heute mit etwa 5.000 Schwestern in 74 Ländern auf allen Erdteilen der Welt tätig ist. Ihre Sendung seit der Gründung ist das Apostolat für Frauen und Mädchen in schwierigen Lebenssituationen. Von Anfang an setzen sich die Schwestern weltweit für Frauen und Mädchen ein und treten für Frauenrechte ein. Sie engagieren sich in Nichtregierungsorganisationen (NGO’s) auf höchster Ebene bei den Vereinten Nationen (UN).
Wie wichtig jede Frau, jeder Mensch ist, zeigt das Wort Pelletiers: „Ein Mensch ist mehr wert als die ganze Welt!“ Weil bereits Maria Euphrasia erlebte, dass menschliche Fähigkeiten und Anstrengungen allein nicht ausreichen, den durch ihre Lebensgeschichte verletzten Frauen und Mädchen Heilung zu bringen, gründete sie einen kontemplativen Zweig innerhalb der Gemeinschaft um die Bemühungen der aktiven Schwestern durch das Gebet zu unterstützen. Diesen Zweig gibt es auch heute noch in verschiedenen Ländern. Sicher hat Antonia Werr auf der Suche nach ihrer eigenen Berufung hier Feuer gefangen, Anregungen und Bestärkung in ihrer Berufung erfahren, wenn ihr auch die französische Mentalität nicht zusagte.
Seit dem 2. Vatikanischen Konzil ist der Sitz der Ge-meinschaft (1966) in Rom, Angers ist Gründungsort und Mutterhaus der Gemeinschaft. 1840 gründete die Gemeinschaft eine Niederlassung in München, ab 1851 gab es dort auch ein Noviziat.

Rundfahrt durch die Altstadt von Angers
Nach dem Mittagessen mit Schwestern und anderen Gästen im Refektorium, heute unabhängiges Hotel des Klosters, wurden wir zur Stadtrundfahrt im Sightseeing-Bähnchen abgeholt. Für uns war das angenehm, weil es an diesem Tag ziemlich stark regnete. Angers ist eine alte Stadt aus der Römerzeit, die mit ihren 160.000 Einwohnern größer ist als Würzburg (ca. 125.000). Sie ist Bischofsstadt und hat eine katholische und staatliche Universität mit rund 32.000 Studenten und weiteren Schulen und Bildungseinrichtungen.
Die Kathedrale Saint-Maurice d’Angers als höchstgelegenes Gebäude ist das religiöse Zentrum des Bistums Angers. Seit 1862 ist sie als historisches Denkmal klassifiziert. Vom Baustil her zwischen Romanik und Gotik einzuordnen. Angers liegt am Fluß Maine, der nach einigen Kilometern in die Loire im westlichen Frankreich mündet.
Das mächtige Schloss in Angers mit seinen schwarz-weißen wuchtigen Gesteinsmauern liegt weithin sichtbar oberhalb des Flusses Maine. Angers wurde schwarze Stadt genannt, weil Schiefermauern die Stadt prägten. Die altertümlichen Gassen und Häuser zeigten uns das ursprüngliche Bild dieser Stadt mit schönen Fachwerkhäusern, Toren, Gärten und Parks.

3. Tag: Kathedrale in Chartres
Am Ostermittwoch, 4. April, brachen wir erneut auf in Richtung Paris. Diesmal ging es zu der weltberühmten Kathedrale in Chartres. Ähnlich dem Kölner Dom stammt dieses Gotteshaus in seiner heutigen Erscheinung aus der Gotik. Doch die erste Kathedrale entstand bereits im 4. Jahrhundert. Mehrere Zerstörungen durch Brand und andere Einflüsse machten jeweils neue Baumaßnahmen im zeitgemäßen Stil notwendig. Gegen 1230 war die Kathedrale in ihrer heutigen Form vollendet, wurde aber erst im Jahr 1260 eingeweiht.
Sie birgt viele Kunstwerke und wunderschöne Glasfenster mit den unterschiedlichsten religiösen Themen, die als Bibel für das Volk geschaffen wurden. Anhand dieser Darstellungen erfolgte die Glaubensunterweisung. Sie war die Bibel der Armen und ist es bis heute.
Ganz berühmt und viel begangen wird das im Kirchenschiff gestaltete Labyrinth, das an diesem Tag leider mit Stühlen verstellt und nur beschränkt zu sehen war. Doch viele Karten zeigten uns das Gesamtbild. Unter dem Kirchenschiff ist eine große Krypta.
Wir hatten das Glück in dieser wunderschönen Kathedrale mittags an einem französischen Gottesdienst teilzunehmen. Die Eingangstüren sind außen als Apsiden gestaltet und stellen Heilige und Szenen der Bibel dar. Diese Kathedrale ist eine wichtige Wallfahrtskirche. Sie ist auch ein Monument der Kultur, der Kunst und Geschichte. Jedes Jahr lockt sie unzählig viele Besucher und Pilger an. Nach dem Bewundern dieses Kunstwerkes waren wir erschöpft und hatten auf der Rückreise nach Angers Zeit die Eindrücke nachwirken zu lassen im Lobpreis der Vesper.

4. Tag: Das Schloss von Angers mit dem weltberühmten Zyklus „Apokalypse“
An diesem Tag galt unsere Aufmerksamkeit dem Inneren der Schlossanlage, die mit ihrer Kapelle, den Häusern und Parks viel größer ist als wir von außen vermutet hatten. Seit dem 9. Jahrhundert diente diese Wehranlage als Wohnsitz der Grafen von Anjou, sie war aber auch Stützpunkt der Armee und Wehranlage für die königlichen Truppen und zeitweise Gefängnis.
Uns interessierte besonders die Galerie mit dem gewebten Wand-Teppich der Apokalypse. Die L-förmige Galerie wurde in der Mitte des 20. Jahrhundert an der Stelle von zerstörten Gebäuden errich-tet und 1996 umgebaut. Sie birgt den monumentalen Wandteppichzyklus.
Dieser Wandteppichzyklus mit seinen über 100m ist das älteste Wandteppich-Ensemble dieser Größe, das heute noch existiert. Das prestigeträchtige Werk wurde 1375 vom Herzog Ludwig I. von Anjou, dem Bruder von König Karl V. in Auftrag gegeben und innerhalb von neun Jahren fertig gestellt, ein kurzer Zeitraum für einen Wand-teppich dieser Ausmaße.
Der letzte Herzog von Anjou, König René vermachte ihn 1480 der Kathedrale von Angers.
Am Ende des 18. Jahrhunderts betrachtete man das Werk als altmodisch. Es wurde missachtet und stark beschädigt. Als man in der Mitte des 19. Jahrhunderts den wahren Wert wieder entdeckte, ließ man es restaurieren. 1954 kam der Wandteppichzyklus in das zuvor vom Militär verlassene Schloss zurück.
Das Thema dieses Wandteppichs stellt Inhalte der Apokalypse, der Offenbarung des Johannes, im letzten Buch des Neuen Testamentes dar. Der am Ende des 1. Jahrhunderts unserer Zeitrechnung geschriebene Text beschreibt die prophetischen Visionen des Apostel Johannes und den Kampf zwischen Gut und Böse: Nach einer Reihe von Katastrophen, welche die Menschheit heimsuchen, triumphiert Christus. Der Wandteppich behandelt mit Realismus auch die Zeit seiner Entstehung: die Verwüstungen des 100jährigen Krieges in Frankreich, die Hungersnot, die Pest.
Wir hatten eine sehr gute deutsche Führerin, die seit Jahrzehnten in Frankreich lebt. Sie erklärte die Inhalte sehr anschaulich und kompetent, so dass wir reich beschenkt die Schlossanlage wieder verließen.

5. Tag: St. Martin in Tours – Begegnung mit den Schwestern
Tours und St. Martin zogen uns in ihren Bahn. Tours ist auch die Stadt, in der die junge Rose Virginie Pelletier zur Schule ging und in das von Johannes Eudes gegründete Kloster „Unsere Frau von der Liebe“ eintrat. Heute ist diese Gemeinschaft mit der Gemeinschaft der Guten Hirtinnen vereinigt. 
In Tours wurden wir zuerst zur Kathedrale gelotst, die Zentrum der Diözese Tours ist. Ein älterer Franzose gab sich alle Mühe, uns in deutscher Sprache seine Kathedrale im Gesamt wie auch durch die einzelnen Nischen und Glas-malereien der Fenster vorzustellen.
Danach hatten wir Zeit die in der Nähe liegende Kirche mit dem Grab des hl. Martin zu besichtigen. Sie ist viel später entstanden und wurde erst im letzten Jahrhundert saniert. In der Krypta dieser Kirche befindet sich der Sarkophag des hl. Martin mit vielen Worten und Widmungen an der Wand. Hier feierte ein afrikanischer Priester nachmittags um 14.30 Uhr einen Gottesdienst und bezog uns und alle Besucher mit ein. Zu dieser Kirche gehört auch ein Kloster von neun Benediktinerinnen. Sie sind An-sprechpartnerinnen für Besucher und Gäste. Spannend war das anschließende Mittagessen – ein Hauch vom Leben wie Gott in Frankreich!

Ein besonderer Höhepunkt – die Begegnung mit den Schwestern des Konvents
Den letzten Abend in Angers nutzten wir zur Begegnung mit den Schwestern vom Guten Hirten, es waren überwiegend ältere Schwestern. Wir als deutsche Pilgergruppe waren uns schon während der Woche näher gekommen, auch mit den Schwestern vor Ort, die wir am Hirtenstab-Anhänger als solche erkennen konnten. Der gemeinsame Gottesdienst während der Woche und die Mahlzeiten im Speisesaal führten uns zueinander. Die Schwestern waren begeistert von unserem Gesang und freuten sich, dass wir gerade in der Osterwoche bei ihnen waren. Sie empfanden uns als Ostergeschenk, die das Kloster belebte.
Nach der Begrüßung stellte Sr. Katharina dem Konvent unsere Gründerin und unsere Gemeinschaft in französischer Sprache vor. Wir versuchten die Gemeinsamkeiten, aber auch die Unterschiede zu benennen, die jeweils von ihr übersetzt wurden. Durch Fragen konnte sich jede Schwester einbringen und für uns alle das erfragen, was noch offen geblieben war in der Suche nach Antonia Werr und ihrer Zeit in Angers – und der Gemeinschaft heute. In der spirituellen Ausrichtung sind die Schwestern vom Guten Hirten geprägt von der Herz-Jesu- und Herz-Maria-Verehrung, während bei uns „Gott ist die Wahrheit“ und die Verehrung der Menschwerdung und Kindheit Jesu vorrangig sind. Verbindungen fanden wir heraus im Dienst an Frauen und Mädchen. Jedenfalls konnten wir etwas spüren vom „Eifer“, den die Gut Hirtinnen als 4. Gelübde geloben. Wir fanden, dass wir in unserer Gemeinschaft den „Apostolischen Eifer“ als Versprechen auch haben, heute mit den Worten: „Aus ganzem Herzen stelle ich mich dieser Gemeinschaft und ihrem apostolischen Auftrag zur Verfügung!“ Der gemeinsam gesungene Sonnengesang erfreute uns alle und ließ uns etwas von der Einheit spüren.
Sr. Katharina überreichte den Schwestern als Dank eine österlich verzierte große Kerze. Die Oberin sagte, sie werden diese Kerze für den Jubiläums-Gottesdienst verwenden, wenn sie am 24. April 2018 den 150. Todestag ihrer Gründerin Sr. Euphrasia Pelletier feiern. Antonia Werr und Sr. Euphrasia starben im gleichen Jahr 1868 – die eine im Alter von 54 Jahren, die andere mit 71 Jahren – beide mit einer großen Liebe zu Gott und den Menschen.

6. Tag: Rückreise
So schnell diese Woche mit den vielen Eindrücken und Anregungen verging, so herzlich war der Abschied von den Schwestern des Guten Hirten in Angers nach dem Frühstück des letzten Tages. Am Schluss danken wir allen Pilgerinnen für das gute Miteinander, der Generalleitung und der Gemeinschaft für die Ermöglichung der Reise, Sr. Margit für die Reiseleitung, Vorbereitung und spirituelle Gestaltung der Tage, dem Chauffeur Herrn Karg für seine Umsicht und Hilfsbereitschaft – und Gott, dass wir wieder gesund und froh zu Hause angekommen sind.

Hier einige Eindrücke von Schwestern:
„Schön war, den Ort kennen zu lernen, an dem Antonia Werr ihre Berufung suchte und caritative wie spirituelle Grundlagen einer Gemeinschaft entdeckte. Schön war auch die Erfahrung zusammen mit Jung und Alt auf der Fahrt zu sein.“ Sr. Reingard Memmel

„Die gemeinsame Ausrichtung beider Gemeinschaften vom Ursprung her war deutlich spürbar wie auch der engagierte Einsatz für Mädchen und Frauen in schwierigen Situationen und mit voller Liebe. Sr. Euphrasie – klein von Gestalt (150 cm) – ist eine Frau mit einem großen liebenden Herzen – eben dem Herzen des Guten Hirten!“
Sr. Veridiana Dürr

„Die Einmaligkeit französischer Kathedralen beeindruckten mich besonders. Auch die Landschaft entlang der Autobahnen und Straßen wirkten auf mich so ursprünglich wie bei uns früher – nicht so verplant und industrialisiert wie heute.“
Sr. Aniana Schäflein

„Mir hat die Harmonie auf der gesamten Fahrt gut getan. Jede konnte auf ihre Rechnung kommen.“
Sr. Kunihild Stemmler

„Es war eine gute Zeit mit den jungen Schwestern. Wir konnten uns besser kennen lernen und gemeinsam Zeit miteinander haben.“
Sr. Gerwigis Brosig

„Antonia Werr hat sich bestimmt von Sr. Euphrasia inspirieren lassen. Der Ort mit den Gestalten im Haus wie Gute Hirten, Maria hat angesprochen und erfreut.“
Sr. Margot Schmitt

„Als Sr. Katharina mir den Auftrag gab, die Fahrt organisatorisch und spirituell vorzubereiten fragte ich mich immer wieder: Warum fahren wir nach Angers? Gleich fiel mir die Geschichte von Abraham ein, der von Gott auf den Weg geschickt wurde. ‚Zieh weg …mache Dich auf den Weg!‘ Mutter Antonia wurde zuerst nach Namur und dann nach Angers geschickt. Sie ging, obwohl zu ihrer Zeit die sehr weite Reise beschwerlich und auch gefährlich war. Gott zeigte Abraham das Land der Verheißung. Vielleicht wurde Mutter Antonia in Angers, durch das Beispiel der Schwestern und durch das Gespräch mit Mutter Euphrasia, klar, dass sie einen eigenen Weg gehen soll. Von Abraham wurde das Opfer seines Sohnes Isaaks gefordert. ‚Mutter Antonia entschloss sich nach Würzburg zurück zu kehren. Von beiden forderte Gott: Gib mir Deine Zukunft, verlasse Dich auf mich.‘ So wurde mir bewusst, Mutter Antonia musste den Umweg über die Schwestern des Guten Hirten nehmen, um selbst eine innere Gewissheit zu gewinnen. Es ist gut, das Leben ganz in den Dienst Gottes und der Frauen zu stellen. Für uns kann das heißen, auch wenn die Wege manchmal unver-ständlich und verworren sind, sind sie ein Plan Gottes. So können wir mit Mutter Antonia beten: Vertraue auf ihn, er führt, er leitet nur Mut!“  Sr. Margit Herold

Das Jahr des 150. Todestages Antonia Werrs und der hl. Sr. Euphrasia Pelletier hat uns etwas spüren lassen von den Quellen, aus denen beide Gründerinnen gelebt haben und was sie beflügelte in ihrem Dienst, in ihrer Liebe für Gott und die Menschen zu leben. Eine Anregung und Ermutigung auch für uns heute.

Sr. Reingard Memmel und Sr. Veridiana Dürr