Niedernberger Carnevalverein: Faschingsgottesdienst in der Pfarrkirche – Büttenpredigt von Schwester Katharina Ganz
Zu dem Lied „Am Sonntag morsche,um viertel nach zehn,da klinge die Glocke,so prächtig und schön…“ zog der Niedernberger Carnevalverein mit seinen Gruppierungen und Prinzenpaaren am Sonntag in die Pfarrkirche ein. Der NCV hatte wieder zum Faschingsgottesdienst geladen. Bis auf den letzten Platz voll besetzte Kirche, gut gelaunte und kostümierte Gläubige, ein Pfarrer in Narrenkappe, fröhliche Musik, und trotzdem Andächtigkeit und meditative Stille.
Das alles vereint kann man nur einmal im Jahr in Niedernberg erleben. Dieses Mal mit einem besonderen Gast. Unter lauten „Helau“-Rufen und bestens über Niedernberg und den NCV informiert, stieg Schwester Katharina Ganz auf den zur Bütt umfunktionierten Ambo. Sie ist Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen, deren Orden die Niedernberger Schwestern angehören. Die sympathische Schwester beindruckte mit Offenheit und ansteckender Fröhlichkeit und hatte sofort die volle Aufmerksamkeit die närrischen Gläubigen. In ihrer Büttenpredigt verglich sie alle Facetten des NCVs mit denen der Pfarrei und nahm dabei auch die Geistlichkeit ordentlich aufs Korn. So stellte sie fest, dass die Pfarrei im Jahreskalender zwar deutlich mehr Termine stehen hat, dafür sind aber die Veranstaltungen des NCV abwechslungsreicher.
“In Honisch verliebt”
Mit keckem Seitenhieb auf die Schwestern erkannte sie: Verkleidet wird hier wie dort-die einen in bunten Kostümen, die anderen eher in schwarz-weiß ähnlich einem Pinguin. In Sachen Bewegungsangebote gewinnt der NCV eindeutig: Es gibt viele sportliche Garden und Faschingsumzüge. Die Pfarrei bietet lediglich Prozessionen in gemäßigtem Tempo – aus der Reihe tanzt höchstens der Pfarrer. Tolle Gruppierungen gäbe es beim NCV, wie etwa die „Noifunker“-in der Pfarrei funke höchstens Schwester Damaris dem Pfarrer Haas „noi“.Schwester Katharinas Fazit erntete viel Applaus: „Gesungen wird überall, die Zusammenarbeit funktioniert auch. Deshalb ist es egal ob man ledig, verheiratet oder Klosterschwester ist – in Honisch verliebt sind wir alle! Komm´ zu uns, dann siehst du es ein, der Herrgott muss ein Honischer sein“.
Neben Orgel-, Trompeten- und Saxophonklängen, hatten Heribert und ein bunt gemischter Chor die musikalische Begleitung des Gottesdienstes übernommen. Der NCV gab den närrischen Gläubigen noch einen Denkanstoß mit auf den Heimweg: „Humor ist Teil der Religion. Nur innere Freiheit von allen Sachen, befähigt uns sie zu belachen“.Pfarrer Haas wünschte sich:„Es wäre wunderschön, euch am Aschermittwoch so zahlreich wieder zusehen”
Melanie Graner, Main-Echo
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