Barbara Ertl wurde 1936 als letztes von vier Kindern in Lennesrieth im Landkreis Vohenstrauß – jetzt Neustadt an der Waldnaab – geboren. Weil ihr Geburtstag auf den 4. Dezember fiel, erhielt sie bei der Taufe den Namen Barbara. Ihr Vater war Landwirt, ihre Mutter Hausfrau.
Von 1943 bis 1951 besuchte Barbara die Volksschule in Lennesrieth und anschließend für zwei Jahre die Landwirtschaftliche Berufsschule. In der Nähe ihres Geburtsortes unterhielten wir Oberzeller Schwestern in Waldthurn eine Niederlassung. Dadurch lernte Barbara unsere Gemeinschaft kennen. Auch einige andere Frauen aus dieser Gegend waren bereits in unser Kloster eingetreten.
Mit nicht einmal 17 Jahren trat Barbara im August 1953 in unsere Gemeinschaft ein, wurde im Mai 1959 ins Noviziat aufgenommen und erhielt den Ordensnamen Schwester M. Rutilia. Im Mai 1961 legte sie die zeitliche Profess und im Mai 1964 die Profess auf Lebenszeit ab. Von 1953 bis 1956 besuchte Schwester Rutilia die Frauenfachschule St. Hildegard in Würzburg und legte die 1. Lehramtsprüfung für den Unterricht im Handarbeiten ab. Danach folgte ein zweijähriges Handarbeitspraktikum in Gefäll und Poppenroth bei Bad Kissingen. Dies schloss sie im Juli 1958 mit der 2. Lehramtsprüfung der Lehrerinnen für Handarbeiten ab.
1961 war sie zunächst für drei Monate in Schnaittach bei Nürnberg als Handarbeitsschwester zur Aushilfe eingesetzt. Von September 1961 bis Juli 1963 lebte sie zur Ausbildung für Hauswirtschaft wieder in St. Hildegard in Würzburg. Danach gab sie ein Jahr lang Handarbeitsunterricht in Langendorf. 1962 legte Schwester Rutilia die Staatsprüfung in Hauswirtschaft ab und ein Jahr später erlangte sie die Lehrbefähigung. 1964 folgte die 2. Lehramtsprüfung der Lehrerinnen für Hauswirtschaft.
Von da an gab Schwester Rutilia fast 35 Jahre lang Handarbeits- und Hauswirtschaftsunterricht in Giebelstadt bei Würzburg. 20 Jahre lang war sie auch Oberin des Schwesternkonventes. Von 1999 bis 2008 half Schwester Rutilia im Haushalt in Giebelstadt und war Oberin für die Konventsregion Würzburg-Stadt, zu der die Niederlassungen St. Burkard, Haus Antonia Werr und Giebelstadt gehörte. Nach der Auflösung des Konventes in Giebelstadt im September 2008 lebte Schwester Rutilia im Mutterhaus und half hier in der Küche mit. Ab Januar 2011 wurde sie Mitglied im Konvent Klara und tat wertvolle Dienste in der Wäscherei.
Eine Krankheit aus dem Jahr 2011 brach nun kurz vor ihrem 82. Geburtstag wieder auf und bereitete ihr große Schmerzen. Gestärkt mit den Sakramenten der Kirche gab sie ihr Leben am Abend des 2. März auf der Palliativstation der Uniklinik in die Hände Gottes zurück.
Beerdigung und Requiem waren am 9. März.
Sr. M. Katharina Ganz, Generaloberin