Die Oberzeller Franziskanerinnen haben sich am Freitag am globalen Klimastreik beteiligt, zu dem Fridays for Future zusammen mit vielen weiteren Verbündeten aufgerufen hatten. Die Schwestern bildeten mit Mitarbeiter*innen des Klosters sowie Schüler*innen und Eltern der Montessori-Schule und weiteren Gleichgesinnten eine Menschenkette entlang der Klostermauer. Mit Abstand, doch verbunden durch lange, bunte Tücher, setzten sie ein Zeichen für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit – und in diesem Jahr ganz besonders für den Frieden. Im Anschluss trafen sich die Teilnehmer*innen in der Klosterkirche für ein gemeinsames Friedens- und Klimagebet.
Schwester Beate Krug, Nachhaltigkeitsbeauftragte im Kloster Oberzell, organisierte die Menschenkette. „Als Christin möchte ich meinen Beitrag zu einer lebenswerten Zukunft für alle leisten. Gemeinsam können wir viel bewirken.“ An der vielbefahrenen Straße am Kloster bekundeten viele Vorbeifahrende durch Hupen, Winken oder „Daumen nach oben“ ihre Befürwortung der Aktion. Eine Frau parkte sogar kurzerhand in einer Seitenstraße und reihte sich ganz spontan in die Menschenkette ein. Bundesweite Demonstrationen sollen Politiker*innen den Rücken stärken, die zukunftsweisend Weichen für eine lebenswerte Welt für Menschen und Mitgeschöpfe in allen Erdteilen und für die nachfolgenden Generationen stellen möchten.
Die Oberzeller Franziskanerinnen sind Mitglied im Ökumenischen Netzwerk Klimagerechtigkeit, solidarisieren sich in „Churches for Future“ mit den Anliegen der „Fridays for Future“-Bewegung und setzen sich für eine sozial-ökologische Transformation des Wirtschaftssystems ein. Bundesweit beteiligten sich am 25. März Kirchengemeinden und kirchliche Initiativen mit verschiedenen Aktionen an den Demonstrationen.
#ReichtHaltNicht!
Das Urteil von Fridays for Future ist deutlich: Es #ReichtHaltNicht! Die Bewegung fordert die Bundesregierung auf, entschieden zu handeln, um die 1,5°C-Grenze einzuhalten und den Wandel sozial gerecht zu gestalten. Unter #PeopleNotProfit setzt sie sich für eine klimagerechtere Welt ein. Angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine solidarisiert sich die Bewegung mit den Menschen in dem osteuropäischen Land. Es zeigt sich zudem, wie gefährlich die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern ist und dass die sozial gerechte Energie-, Verkehrs- und Wärmewende mit allen Mitteln vorangetrieben werden muss. Hohe Energiepreise treffen auch in Deutschland besonders einkommensschwache Haushalte. Die Klimabewegung ist eine Friedensbewegung und Klimapolitik ist Sicherheitspolitik.
Mit blauem und gelbem Band signalisierten die Ordensfrauen und ihre Unterstützer*innen vor den Klostermauern, dass auch sie für die vom Krieg betroffenen Menschen beten. Das machte Schwester Beate auch im anschließenden Friedens- und Klimagebet in der Klosterkirche deutlich.
Fridays for Future schrieben in ihrem Aufruf (https://www.klima-streik.org/infos/aufruf):
Wir solidarisieren uns mit den Menschen in der Ukraine, sie sind es, die am meisten unter Putins völkerrechtswidrigen Angriffskrieg leiden. Fassungslos blicken wir auf das Leid der Menschen vor Ort und derer, die nun auf der Flucht sind. Dieser Krieg muss beendet werden – sofort. Er zeigt uns aber auch unmissverständlich, dass die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern schnellstmöglich gestoppt werden muss. Für das Klima und für die Unabhängigkeit von Autokraten.
Hintergrund:
In dem 2018 gegründeten Ökumenischen Netzwerk Klimagerechtigkeit haben sich inzwischen rund 80 kirchliche Organisationen und Initiativen, katholische Bistümer, evangelische (Landes)Kirchen, kirchliche Verbände, Gemeinden sowie Entwicklungsorganisationen zusammengeschlossen. Weitere Infos: https://www.kirchen-fuer-klimagerechtigkeit.de/churches-for-future/aktuelles
Eindrücke der Menschenkette vor den Klostermauern:
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